VERWALTUNGSGEBÄUDE ENERVIE HAGEN

Neubau / Büro / Massivbau / Stahlbau / Verbundbau / Spannbetonbau

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OVERVIEW

Die Zentrale des Energieversorgers in Hagen, kurz “Enervie” genannt, beherbergt das neue Verwaltungsgebäude sowie ein Multifunktionsgebäude, ein Sozialgebäude, eine Werkhalle und eine Lagerhalle an einem Standort. Grundlage für die Errichtung war ein Entwurf der JSWD Architekten Köln-Rodenkirchen. Dieser Zentralisierung geschuldet wurde das Bauvorhaben in mehrere Abschnitte unterteilt, die auch vom Tragwerk unterschiedliche Anforderungen mit sich brachten. Der Verwaltungsbau des Energieversorgers auf der Haßleyer Insel bei Hagen besteht aus einem kubischen Baukörper mit fünf oberirdischen Geschossen auf einer Anhöhe und zieht die Blicke in der Landschaft auf sich. Der Haupteingang und die Lobby werden durch ein vier Etagen hohes „Landschaftsfenster“ abgeschlossen, welches nur im 4.OG von einem Brückengeschoss überspannt wird. Der offene Innenhof schafft eine Sicht- und Kommunikationszone zwischen den einzelnen Riegeln. Flachgestreckte Werkstatt- und Multifunktionsbauten flankieren die Enervie Konzernzentrale.

Das Multifunktionsgebäude im Südosten des Grundstücks ist der einzige Gebäudeteil, der ein Untergeschoss aufweist. Die weiteren Werkstatt- und Lagerhallen, die sich nach Norden und Westen erstrecken, umschließen einen Innenhof, der alle Gebäudeteile miteinander verbindet. Entlang der Gebäudeperipherie der Werk- und Lagerhalle wurden Vordächer als Stahlkonstruktionen vorgesehen. Diese Konstruktionen kragen von vorgefertigten Stahlbetonstützen frei aus und sind nicht zusätzlich unterstützt. Zwischen dem Sozialgebäude der Werkhalle und dem Multifunktionsgebäude wurde eine weitgespannte Stahlkonstruktion als Einfahrtsüberdachung konzipiert, welche als freitragendes Fachwerk bemessen wurde.

Die verglasten Büroflächen des Energieversorgers in Hagen wurden in Skelettbauweise mit punktgestützten Flachdecken errichtet. Die weitgespannte Konstruktion mit einer Bundtiefe von 14,9 m ermöglicht problemlos eine zukünftige Umnutzung der Flächen. Die im Erdgeschoss notwendigen Abfangungen in den stützenfreien Nutzungsbereichen wurden als Verbundkonstruktionen realisiert.

In der Eingangsfassade des Verwaltungsgebäudes mit dem repräsentativen „Landschaftsfenster“ als optisches Highlight wurde die Deckenplatte über dem Foyer mit vier Überzügen in Ortbeton verstärkt. Die Stahlbetonverbundkonstruktionen der Brückenstege, die die Büroetagen verbinden, sind von diesen Überzügen abgehängt und wurden als Einfeldträger mit einer Spannweite von über 21 m realisiert. Daran sind die Treppenläufe und Podeste mit Zugstäben angehängt.

Die Werk- und Lagerhallen sind in einer kosteneffizienten Fertigteilbauweise mit eingespannten Stützen und Spannbettbindern mit einer Gabellagerung errichtet worden. Die Dachflächen werden von Spannbetonhohldielen getragen, die quer zu den Bindern angeordnet wurden. Für eine flexible Nutzung wurden Zwischenebenen mit Spannbettbindern und Stahlkonstruktionen ausgeführt. Die Materialien wurden so kombiniert, dass eine hohe Funktionalität mit einer nachhaltigen Nutzung zum Tragen kam.

Die spezielle Untergrundsituation erforderte eine genaue Abstimmung auf mögliche Karsthöhlen und die Sicherung des Lastabtrages. Die Bereiche der Verwaltung und der Kantine wurden über eine durchgängige Bodenplatte gegründet. Ein regelmäßiges Aufschlussraster im Abstand von ca. 10,0 m sichert den Lastabtrag in den bedingt tragfähigen Baugrund.

Das angrenzende Multifunktionsgebäude der Enervie Hagen mit möglicher Aufstockung ist nach einem ähnlichen Prinzip gegründet. Jedoch sind hier unter den Innenstützen wie auch den Außenwänden Streifenfundamente mit einer Höhe von ca. 1,0 m angeordnet. Im Bereich der restlichen Werkhallen funktioniert der Lastabtrag über Einzelfundamente unter den Fertigteilstützen mit einer Höhe von ca. 1,0 m. Die Fundamente wurden als Köcherfundamente ausgebildet, um die Aussteifung über die Stützen realisieren zu können. Jeder Lastpunkt wurde untersucht und nach Erfordernis verstärkt, so dass jede Einzellast gesichert in den Untergrund geleitet werden konnte. Dabei wurde vom Bodengutachter die Annahme getroffen, dass wenn in den ersten 3,0 m unterhalb der jeweiligen Gründungssohle keine Verkarstung erschlossen wird, der Boden ausreichend tragfähig ist.

Das Büro IDK Kleinjohann hat im Generalplanerteam der JSWD Architekten die Leistungsphasen 1 – 6 und die Nachweise des konstruktiven Brandschutzes für den Enervie-Konzern bearbeitet. Auch ohne eine gemeinschaftliche Planung in der BIM-Methodik wurde das Projekt intern vollständig und von Beginn an mit einem räumlichen Konstruktionsmodell geplant, das sowohl für die Ableitung der Pläne genutzt wurde als auch für Erstellung eines räumlichen Berechnungsmodells diente. Dadurch konnte vor allem die Bemessung der architektonisch herausragenden Bauteile wirtschaftlich optimiert erfolgen und wesentliche Gebäudekennzahlen konnten über die Planungszeit verfolgt werden.

Bauherr

Enervie Südwestfalen AG

Architekt

JSWD Architekten GmbH & Co. KG

Eckdaten

21.200 m² BGF
Start 05/2011
LPH 1-6

Leistungen/Merkmale
  • Freitragendes Brückengeschoss
  • Treppen und Stege als Verbund- und Hängekonstruktion
  • Hallen in Fertigteilbauweise
  • Zerklüfteter Karstfels als Untergrund
  • Geländesprünge bis zu 5 m
  • Hallen in Fertigteilbauweise
  • Stahlebenen und -dächer

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