K72 Kurfürstenstraße Berlin

Neubau / Wohnungsbau / Bürogebäude

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OVERVIEW

Der Neubau, für dessen Entwurf das bekannte Berliner Architekturbüro Barkow Leibinger (https://barkowleibinger.com/) verantwortlich zeichnet, gliedert sich in fünf fächerförmige, im Grundriss leicht zu einander versetzte Baukörper mit unterschiedlichen Höhen. Die beiden Gebäudeteile an der Kurfürstenstraße sind für Wohnnutzung reserviert, die drei daran anschließenden für Büros. Durch die Ausbildung des Neubaus als Blockrandbebauung entsteht hinter dem Komplex ein ruhiger Innenhof und ein geschützter Wohnbereich, der in zwei Segmente gegliedert ist: Einen sechsgeschossigen Teil für geförderte Wohnungen und ein elfgeschossiges Hochhaus für freifinanzierte Wohnungen. Daran schließt unmittelbar der Büroturm mit insgesamt 17 oberirdischen Ebenen an. Die oberirdischen Baukörper stehen auf einem gemeinsamen, zweigeschossigen Kellerkasten.

Ab dem 2.Obergeschoss erfolgt der Lastabtrag in der Fassadenebene über Stützen im Abstand von 1,35m. Dadurch wird eine „ruhige, gleichberechtigte Innenansicht der Fassade erreicht, da alle Stützen den gleichen Querschnitt haben. Davon wird erst im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss abgewichen. Zum Einen wird der Stützenabstand auf 6,75 vergrößert, zum Anderen springt die Fassade straßenseitig zurück. Um den Lasttransfer aus dem engen in das weite Stützenraster zu realisieren wird die Fassade im 1. und im 2.Obergeschoss als Stahl-Virendeel-Konstruktion ausgebildet und mittels senkrecht auf die Fassade laufender Fachwerke zurückgehangen.

Um den Neubau errichten zu können, war die Herstellung einer wasserdichten Trogbaugrube erforderlich. Diese besteht aus Schlitzwänden und einer tiefliegenden Dichtsohle. Aufgrund der Baugrubentiefe war es zudem erforderlich die Schlitzwandlamellen mit Zwischenstützungen zu versehen. Dies wird durch einerseits durch temporäre Rückverankerungen, andererseits durch eine innenliegende Stahl-Aussteifungskonstruktion realisiert.

Bei den meisten Neubauten, die in einer Trogbaugrube errichtet werden, ist die Schlitzwand monofunktional, das heißt sie ist eine Bauhilfskonstruktion, um darin das Gebäude zu errichten. Gelegentlich übernimmt sie einen Teil des vertikalen Lastabtrags. Um den Kellerkasten als wasserdichte WU-Konstruktion auszubilden, wird aber in der Regel eine zusätzliche Außenwand errichtet.

Davon wird beim Projekt K72 abgewichen: Um das Grundstück besser ausnutzen zu können wurde beim K72 ein anderer Ansatz verfolgt: Die Schlitzwand wird als wasserdichte Außenwand essentieller Bestandteil der Konstruktion des Neubaus. Die Anbindung der Bodenplatte an die Schlitzwand erfolgt durch in die Schlitzwandlamellen eingelassen Anschweißplatten. Die Decke und die Unterzüge der Decke über dem 2. Untergeschoss werden mittels eingeklebter Bewehrung oder gestemmter Taschen mit der Schlitzwand verbunden. Neben der gewonnenen Nutzfläche infolge des Entfalls der zusätzlichen Wand, stellt diese Lösung auch einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Ansatz dar, da im Vergleich zu einer „zweischaligen“ Lösung etwa 30% Beton eingespart werden. Zwar erhöht sich die Bewehrung in der Schlitzwand infolge der gewählten Lösung, die Ersparnis infolge des Entfalls der zweiten Wand wiegt dies aber auf. Die Abdichtung der Schlitzwand erfolgt nach Fertigstellung des Gebäudes durch die Firma Drytech (https://www.drytech-germany.de/de/) innenseitig.

Gegründet wird der Neubau mittels Gründungspfählen und durch die Anbindung der Bodenplatte an die Schlitzwand. Die Pfahlgründung wurde erforderlich, da der Baugrund im Baufeld relativ geringe Steifigkeiten aufweist und infolge der variablen Gebäudehöhen große Setzungsdifferenzen bei einer Gründung mittels elastisch gebetteter Bodenplatte auftreten würden.

Bauherr

Jahr Grundbesitz GmbH & Co.

Architekt

Barkow Leibinger Gesellschaft von Architekten mbH

Eckdaten

BGF 23.000m²
2022-2024
LPH 1-6

Leistungen/Merkmale
  • Trogbaugrube
  • Pfahlgründung
  • Schlitzwand als wasserdichte Außenwand
  • Fassadenabfangung mittels Virendeelkonstruktion
  • Verbundträger
  • 2-lagige Queraussteifung/Gründung

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