CHEMIEPRAKTIKUM RWTH AACHEN

Neubau / Forschung & Lehre / Massivbau

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OVERVIEW

Erweiterung der Labor- und Forschungsfläche RWTH Aachen für die Fachbereiche der Organischen und Anorganischen Chemie

Der Neubau des Chemiepraktikums der RWTH Aachen wurde im Auftrag des Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW nach einem Entwurf von ksg Architekten und Stadtplaner als 6-geschossiges, nicht unterkellertes Gebäude errichtet. Das Gebäude der RWTH Aachen dient den Studierenden der Fachbereiche der Organischen und Anorganischen Chemie als Übungs- und Laborgebäude.

Der architektonische Entwurf des Gebäudes erscheint wie ein Solitär, der mit seiner Lage entlang der ehemaligen Aachener Stadtmauer und durch die Gesamthöhe von ca. 26,0 m eine neue Landmarke in Aachen setzt und ein neues Erkennungszeichen der Chemischen Institute wurde. Durch seine polygene Form und der Fassade mit flächenbündigen, goldfarbenen Fenstern sowie einer strukturierten Putzoberfläche reagiert das Chemie Praktikum Aachen präzise auf die städtebauliche Situation und begrenzt monolithisch den Straßenraum. Im Erdgeschoss ist eine gemischte Nutzung vorgesehen. Die wesentlichen Bereiche vom 1.OG bis zum 4.OG werden als Labore genutzt, im 5.OG ist die Technik des Gebäudes untergebracht.

In Stahlbetonbauweise wurden Vertikal- und Horizontallasten im Wesentlichen über Wand- und Deckenscheiben abgetragen. Sämtliche Innenwände und die Fassade wurden ebenso in Stahlbeton ausgeführt. Die zentral angeordnete Schachtzone wird von zwei Wänden begrenzt, die abschnittsweise als durchlaufende Stahlbetonwände ausgeführt wurden und die wesentlichen Vertikallasten bis zur Gründung leiten. Die 30 cm starken Decken spannen in den Hauptbereichen der Geschosse von der tragenden Fassade jeweils bis zu den zentral angeordneten Schachtwänden, sodass sich maximale Spannweiten von ca. 8,0 m ergeben. Alle tragenden Wände wurden mit einer Stärke von 25 cm geplant. Die Aussteifung wurde neben den Kernen über geschlossene Außenwandbereiche und die durchlaufenden tragenden Innenwände realisiert. Die Einleitung der Vertikal- und Horizontalkräfte in den Untergrund erfolgt über Streifenfundamente in Kombination mit einer tragenden Bodenplatte.
Auf Grund der Gefällesituation im Bereich des Baugrundstückes bindet das Erdgeschoss im Nordwesten geschosshoch in das Gelände ein und schließt im Südosten ebenerdig mit dem Gelände ab. Der Geländeversprung im Nordwesten wird durch eine Bohrpfahlwand gesichert. Der bereichsweise schlecht tragfähige Untergrund, der innerhalb der ersten Meter unterhalb der geplanten Gründungssohle ansteht, führte dazu, dass im Südosten des Baufeldes eine Magerbetonauffüllung bis auf den tragfähigen Baugrund ausgeführt werden musste.
Die 30 cm starke Bodenplatte wird unterhalb der Wände durch 80 cm hohe und 1,0 m breite Streifenfundamente ergänzt. Sowohl der vertikale Lastabtrag als auch der Abtrag der horizontalen Aussteifungslasten erfolgte somit über die Bettung dieser Bodenplatte mit Verstärkungen.

Das Büro IDK Kleinjohann hat im Generalplanerteam von ksg Architekten und Stadtplaner die Leistungsphasen 1 – 6, die Erdbebennachweise und die des konstruktiven Brandschutzes für das Chemie Praktikum der RWTH Aachen bearbeitet. Auch ohne eine gemeinschaftliche Planung in der BIM-Methodik wurde das Projekt intern vollständig und von Beginn an mit einem räumlichen Konstruktionsmodell geplant, das sowohl für die Ableitung der Pläne genutzt wurde als auch für die Erstellung eines räumlichen Berechnungsmodells diente. Dadurch konnte vor allem die Bemessung der architektonisch herausragenden Bauteile wirtschaftlich optimiert erfolgen und wesentliche Gebäudekennzahlen konnten über die Planungszeit verfolgt werden.

Bauherr

BLB NRW

Architekt

kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH

Eckdaten

3.720 m² BGF
Start 11/2011
LPH 1-6

Leistungen/Merkmale
  • Fünfgeschossiger nicht unterkellerter Laborneubau
  • Stark abfallendes Gelände
  • Sicherung des Versprunges durch dauerhafte Bohrpfahlwand
  • Erdbebenzone 2
  • Gebäudeaussteifung durch stark aufgelöste Schachtzonen und Aufzugskerne
  • Berücksichtigung von Explosionslasten

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